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Lebensqualität - reine Definitionssache

Torsten Lasinski

Lebensqualität

= Lebensfreude?

Ich habe festgestellt, dass man das Wort Lebensqualität immer seltener hört. Oder wurde es doch nur gegen „Lebensfreude“ getauscht? Und ist das ein und dasselbe? Nach meiner Definition entsteht Freude erst durch die vorhandene Qualität. Eigentlich ist doch jeder auf der Suche danach bzw. möchte seine Lebensqualität verbessern. Aber vielleicht missverstehe ich das auch nur wenn die Menschen darüber reden und „nur“ ihre, in einem inoffiziell stattfindenden Wettbewerb, neu erworbenen Höhepunkte präsentieren. Wie z.B. das neue Auto oder das Haus was man sich gerade gekauft hat. Natürlich kann man darauf stolz sein, kostet es doch mittlerweile eine absurd Wahnwitzige Menge Geld.

Doch dafür arbeiten wir doch gerne… oder?

= Arbeit?

Apropos Arbeit. Auch eine Frage der Lebensqualität. Qualität ist wer einen Beruf gefunden und vor allem ausüben darf, der darin seine Berufung gefunden hat....

Jetzt mal bitte aufzeigen wer das sagen kann…?!

Habe ich mir gedacht. Nicht soo viele.

Also doch eher Zweckoptimismus. Wir müssen halt Geld verdienen. Haus, Auto, usw. 

Zum Glück gibt es da den Trend, seitens der Firmen/Arbeitgebern, es einem ganz doll angenehm und einfach machen zu wollen. Sie füllen ihre Stellenausschreibungen mit Anreizen wie:

Angenehmes Betriebsklima, kurze Entscheidungswege, Weiterbildungsmöglichkeiten, 38 Std. Woche und… mein persönlicher Favorit: Work-Life-Balance.

Super! Da fang ich an. Besser geht nicht!

Ich glaube mich erinnern zu können, dass man mir das in Vorstellungsgesprächen so erklärt hat:

Wenn sie während der Arbeitszeit mal zum Arzt müssen ist das kein Problem. Großzügig oder?

Wenn es mir mal nicht gut geht darf ich zum Arzt. Gut.

Oder wenn es mal meinem Auto nicht gut geht darf ich es zur Werkstatt bringen. Auch gut.

Muss ich aber ehr alles direkt früh morgens machen, da ich sonst ehr keinen kurzfristigen Termin beim Arzt bekomme (freie Sprechstunde MORGENS zwischen halb acht und acht) mit Wartezeit von ca. 2 Stunden. Das Auto kann ich auch nur morgens früh hinbringen und muss mich dafür irgendwie mit einem Kollegen organisieren, weil ich sonst eh nicht mehr da weg komme. Es sei denn ich bekomme gnädiger Weise einen Ersatzwagen was ja wohl das Mindeste ist bei den Leasingraten. Sollte man denken, oder?

Zurück zum Thema: NETTER Arbeitgeber. Die totale Balance. Ich fühl mich wohl. Aber Moment, da war doch etwas….

50 % Arbeit + 50 % Leben = 100 % Gleichgewicht

Ich übersetze das mal kurz: Arbeit +  Leben = Gleichgewicht! Ich hätte in Mathe besser aufpassen sollen!

Der Tag hat 24 Std. Ich arbeite 38 Std. die Woche. Macht am Tag 7 Komma quetsch… mit Pause also meine knappen acht Stunden. Bleiben vom Tag noch 16 Stunden übrig. Rechnen wir noch Hin- und Rückfahrt, da wird es dann etwas schwieriger, weil individuell verschieden, aber ich rechne mal groß, zusammen 2 Std. Bleiben 14 Std. Schlafen müssen wir auch, ist jeder mit 8 Std. zufrieden? Gut. Bleiben 6 Std übrig die wir theoretisch zur persönlichen Verfügung haben. Aber da habe ich ja noch nicht meinen mich allumsorgenden Arbeitgeber berücksichtigt der besagt, dass ich mich ja noch um meine Arbeitskrafterhaltung kümmern muss (was die Krankenkasse übrigens auch sehr gerne sieht…) und noch Ausgleichssport betreiben sollte. Entschuldigung, aber ich verstehe das Gleichgewicht nicht. Und erst Recht nicht den Sinn, es so zu bezeichnen.

Oder aber schwingt da im Text der Stellenausschreibung ein wenig die Tatsache mit voraus, dass es eh nicht bei den 8 Std. bleiben wird und einem weit mehr abverlangt werden soll?

 

Kleiner Exkurs:

Ende Exkurs. Nur mal so zum Nachdenken und zum Thema Work-Life-Balance.

 

Wir waren bei der Lebensqualität. Was machen wir also mit den übrig geblieben 6 Stunden am Tag? Einkaufen, Familie versorgen, Haus sauber machen…. die vielen kleinen und großen Dinge die organisiert werden möchten. Und viele natürlich auch damit in Zusammenhang stehen, dass wir arbeiten gehen.

 

Offen gestanden… wo ist jetzt die Qualität? Ist das die Qualität, dass wir arbeiten gehen? Oder wir fast nur noch mit dem Organisieren von Haus und Familie beschäftigt sind? Ist 3 Wochen sehr teurer Sommerurlaub die Qualität, in dem wir meistens auch nur rotieren damit alles passt?! Oder das Wochenende, an dem das erledigt wird, was unter der Woche nicht mehr geschafft wurde?!

Ich sage jetzt mal ganz böse: NEIN! Ist es nicht!

Ich darf hier an der Stelle nochmal Bezug auf einen meiner Blogartikel nehmen. Burnout.

Gibt es tatsächlich noch Menschen die sich fragen, warum in den letzten Jahren dieses Krankheitsbild in der Bevölkerung so zugenommen hat? Warum Menschen mit 45 Herzinfarkte bekommen?

Damit man mich jetzt nicht falsch versteht. Wir alle dürfen arbeiten gehen. Wir alle dürfen Geld verdienen, um unser Leben zu bestreiten. Aber

  • wir dürfen auch alle an uns denken!
  • Wir dürfen alle eine gewisse Zeit nur für uns reservieren und dazu nutzen, dass es UNS gut geht. Das WIR uns weiterentwickeln und neue, positive Erfahrungen für Geist und Körper machen. Das „Gleichgewicht zwischen Geist und Körper“ ist kein Hirngespinst! Das gibt es wirklich und ist in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je! Denn mit ein bisschen mehr Zeit für sich selber kann man sich sehr viele negative Erfahrungen im Leben ersparen. Plus der Tatsache, dass man nicht nur gesund, sondern auch kreativ und gut gelaunt bleibt.


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