Nimm dir einen Moment Zeit und gehe gedanklich durch dein bisheriges Leben. In welchen Situationen hat dein hochsensibles Alarmsystem für dich gewirkt. Wie hast du dich gefühlt? Wie hast du die Situation gemeistert? Was aus dieser Erfahrung kannst du heute für dich nutzen? Welche deiner Stärken hast du eingesetzt?

Wichtig für diese Übung: sei liebevoll und wertschätzend dir selbst gegenüber und beachte auch die kleinen Erlebnisse. Denn oft sind es gerade die kleinen Dinge, in denen der größten Beitrag für uns zu finden ist.

Mit der Anerkennung deines Feingefühls, deiner Stärken und Fähigkeiten kommt das Vertrauen in dich selbst. 

Und mit diesem Vertrauen kommt die Möglichkeit eine Wahl zu treffen. 

Meine Wahl, seit dem Ereignis in Paris, lautet: Ich bin mutig und kann meinen feinfühligen Antennen hundertprozentig vertrauen. Ich bin kein Opfer! 

Und mit diesem Satz verändert sich meine Körperhaltung. Wann immer ich in eine unbehagliche Situation gerate, verändere ich meine Körperhaltung mit diesem einem Satz: Ich bin kein Opfer!

Welcher Satz stärkt dein Vertrauen in dich selbst? 

Gerade für dich als feinfühlige und emphatische Persönlichkeit ist das Umfeld sehr wichtig. 

Und davon abhängig ist auch, ob du dich in einer Menschengruppe geborgen oder bedroht fühlst.

Ich selbst habe sehr lange Zeit den Straßenkarneval gehaßt. Auch heute mache ich einen großen Bogen darum. Zu oft schwingt eine gewisse Aggressivität durch das bunte Treiben. 

Das Leben hatte an dieser Stelle aber eine kleine Überraschung für mich bereit: Ich wurde Tänzerin in einer Kölner Tanztruppe. 

Auch heute schaue ich noch liebevoll auf diese Zeit zurück. Geschützt in dem Bewusstsein, der Freude und der Achtsamkeit dieser Gruppe lernte ich den Karneval zu lieben. Ich erkannte, wie wichtig es ist Menschen um sich zu haben, die man selbst schätzt und denen man vertraut.  

Die Frage an dich lautet hier: Welchen Menschen in deinem Umfeld vertraust du? Welche Menschen sind bei dir, wenn du auf ein Konzert gehst, eine Party feierst, dich einfach wohl fühlst? 

Denn all das kannst du tun, wenn du in einer liebevollen Gemeinschaft unterwegs bist.

Sogar die Teilnahme an deiner Demo ist dann möglich.

Du nimmst jede Stimmung in deinem Umfeld wahr. Sie hat Einfluss auf dich, bestimmt vielleicht auch dein Leben.

Doch ist dir bewusst, dass du darauf Einfluss nehmen kannst? Das du auch hier eine Wahl hast, wenn du mutig genug bist, aktiv zu werden?

Wir - du, ich und jeder feinfühlige Mensch, hat nicht nur die Gabe die Emotionen der Menschen um uns rum wahrzunehmen. Nein, wir haben auch die Gabe Emotionen zu beeinflussen. Wir sehen die kleinen Lücken in denen wir einen Samen guter Emotionen setzen können, wie wir ihn zum wachsen bringen und so die Stimmung positiv beeinflussen. Mal ist es ganz klein - ein Lächeln, ein Augenkontakt, mal ist es größer - eine helfende Hand, eine liebevolle Umarmung, oder einfach nur unsere Präsenz. 

Gerade jetzt, in einer Welt die von Krisen dominiert wird, braucht es uns. Wir dürfen sichtbar werden, aktiv werden, ansteckend und voller Selbstbewusstsein. 

Und ich bin mir ganz sicher, wenn du dir eine Liste machst mit all den Momenten, in denen du den Unterschied gemacht hast - die Liste wird lang. 

Damit es dir noch ein wenig bewusster wird: Schau mal was passiert, wenn du einen Tag lang jeden Menschen mit einem Lächeln begrüßt. Eine Kleinigkeit... und doch bereichert sie für dein Gegenüber diesen Augenblick. 

Ein Alarmsystem funktioniert natürlich am besten, wenn du auch in der Lage bist entsprechend zu handeln.

Sich in Menschentrubel sicher zu bewegen, geht nur wenn du deine eigenen Spielregeln kennst.

Dieses Impulse dürfen dich dabei unterstützen:

• Auch in mitten von Menschen - in dir ist Ruhe - mit deinem Atem kannst du dich immer auf dich selbst konzentrieren und dort die Pause finden die du brauchst.
• Unter Tauchern gibt es eine Regel gegen Panik unter Wasser: Wenn es bedrohlich wird dann halte inne, atme bewusst, überdenke deine Möglichkeiten und dann handle.